Auf einem Waldweg von Jüngersdorf zur Laufenburg kommt man sehr oft an einem Hügelgelände vorbei, welches nicht jedem auffällt.
Dr. Werner von Lensa und der Geologe Wilfried Steffens haben durch umfangreiche Recherchen herausgefunden, dass hier von 1704 bis Anfang des 20. Jahrhunderts Kohle abgebaut wurde.
Die dunklen Hügel sind kohlehaltiger Abraum des ehemaligen Steinkohlebergwerks „Gerhardine“, heute ein Bodendenkmal. In Langerwehe wird der Bereich „Schwarze Berge“ genannt.
1834 erwarb der Hüttenbesitzer Eberhard Hoesch die Konzession für den Steinkohleabbau, um vor allem die Eisenhütte in Lendersdorf mit Steinkohle zu versorgen. Bis zu 50 Personen arbeiteten im Bergwerk. 1848 wurde das Ende des Bergwerks eingeläutet. Zu dieser Zeit gab es schon die Eisenbahn, so dass Kohle teilweise aus dem Ruhrgebiet und Belgien importiert wurde. Um 1870 übernahmen Engländer das Bergwerk. Sie wollten die Grube reaktivieren. Dies scheiterte wegen schwerer Wassereinbrüche.
Dr. von Lensa kontaktierte die Nachfahren der ehemaligen Besitzer in England und bekam kistenweise Dokumente u.a. „Grubenriss“ der unterirdischen Stollen.
Zuletzt war „Gerhardine“ 1908 in Betrieb. Noch heute ist ein Stollenmundloch im Bereich Rothammer zu sehen, an dem ein ca. 350 Meter langer Stollen beginnt. 1924 wurde dieser Stollen zur Lagerung von Sprengstoff für den Quarzitabbau und später als Luftschutzraum im Zweiten Weltkrieg genutzt.